Schöpfung bewahren
Forum Bewahrung der Schöpfung
Das Forum trifft sich monatlich immer am ersten Dienstag im Monat um 18 Uhr. Die aktuellen Termine und Themen finden Sie immer unter
Eine digitale Teilnahme über Zoom ist jeweils möglich. Kontakt: dekanat@kathkirche-borsa.de der Schöpfung.
Seit September 2019 gibt es das Forum Bewahrung. In monatlichen Treffen bietet es Austausch über alle Themen, die den Schutz unserer Erde betreffen. Ziel ist es, gemeinsam zu überlegen, wie jeder und jede Einzelne und auch Kirchengemeinden zu einem nachhaltigen Lebensstil gelangen können.
Bisherige Themenschwerpunkte
2019 ging es dabei um Möglichkeiten einer naturnahen Gartengestaltung. Am Jahresanfang 2020 beschäftigte das Forum die Frage der Vermeidung von Plastikabfällen.
Das Gespräch über die Landwirtschaft fand 2020 unter freiem Himmel auf einem Hof in Dingelbe statt, 2021 gab es im April Online eine Folgeveranstaltung.
Im September 2020 führte das Forum zusammen mit der kfd (katholische Frauengemeinschaft Deutschlands in Nordstemmen) einen Nachhaltigen Pilgerweg durch.
2022 ging es angesichts des Kriegs gegen die Ukraine in einer Podiumsdiskussion darum, wie mit weniger Futtermittelproduktion und weniger Fleischkonsum, mehr Getreide zur Nahrung von Menschen produziert werden kann.
Es ist uns wichtig, selbst wieder mehr mit der Natur verbunden zu sein. In der Fastenzeit fand dazu eine DrAUSsenzeit statt mit Impulsen für den Gang in die Natur.
Ende 2021 ging das Projekt Kirche natürlich an den Start. Kirchengemeinden und Einrichtungen, die daran teilnehmen, versuchen auf ihren Grundstücken mehr für die Artenvielfalt zu tun
Wer im Forum mitarbeiten, mitdenken möchte, ist herzlich eingeladen, einfach dabei zu sein. Ansprechpartnerin ist Pastoralreferentin Waltrud Kilian im
Kirche natürlich
Das Projekt für naturnahe Kirchenflächen im Dekanat
Kirche natürlich
Insekten, Vögel, Pflanzen brauchen mehr Raum, um zu leben. An Kirchen, Gemeindehäusern, auf Friedhöfen und an Kindergärten gibt es Naturraum.
"Jedes Jahr verschwinden tausende Pflanzen- und Tierarten, die wir nicht mehr kennen können, die unsere Kinder nicht mehr sehen können.“ Tausende Arten können "nicht mehr mit ihrer Existenz Gott verherrlichen. Dazu haben wir kein Recht". Das sagte Papst Franziskus zum Tag der Biodiversität 2020.
Ein massenhaftes Aussterben von Insekten, Vögeln und Pflanzen droht auch in Niedersachsen. Um dem mit einem Biotopverbund entgegenzuwirken, hat ein großes Bündnis den niedersächsischen Weg entwickelt. Die Umsetzung zur Schaffung von mehr natürlichem Lebensraum für Pflanzen und Tiere braucht Zeit, damit es im landwirtschaftlich genutzten Raum gerecht und nachhaltig zugeht. Kirchengemeinden könnten ganz unkompliziert einfach anfangen Biotopflächen zu schaffen. "Zeit zu säen" und "Zeit für naturnahe Kirchenflächen" sagen die Mitglieder des Forums Bewahrung der Schöpfung im Dekanat daher und starten das Projekt "Kirche natürlich".
Lebensraum für Insekten und Vögel
- Blühflächen im Pfarrgarten
- lebendige Hecken auf Friedhöfen
- Nisthilfen für Wildbienen am Gemeindehaus
- Streuobstwiesen
- ein Naturbeet für Wildpflanzen
Es gibt viele Möglichkeiten!
Am Freitag, 1. Oktober, findet um 18 Uhr in Hasede die Startveranstaltung zu "Kirche natürlich" statt mit Impulsvorträgen zur natürlichen Gartengestaltung und einer Pflanzentauschbörse.
KIRCHE natürlich Machen Sie mit! Eine Bildergalerie soll im nächsten Jahr das gemeinsam Engagement für einen Biotopverbund dokumentieren. Helfen Sie mit, damit wir unserem christlichen Auftrag für die Schöpfung besser gerecht werden!
Das Forum Bewahrung der Schöpfung als Initiator
Natur im Garten
Ein schönes Beispiel in Dingelbe
Natur im Garten
Marlis Leinemann hat aus ihrem Rikusgarten einen Bauerngarten gemacht, in dem die Natur mitbestimmt, wo was wächst. Nutzgarten und Artenvielfalt mit Pflanzen und Insekten lässt sich vereinbaren.
Einen Eindruck vermittelt auch ein
Podcast der Juni-Tonkirche.
Nisthilfen für Wildbienen
Fehler, die sich vermeiden lassen
Beim Treffen des Forums im Februar 2021 ging es unter anderem darum, worauf man beim Bau von Nisthilfen achten sollte.
Winfried Kauer erklärte in dem Online-Treffen anhand von Bildern, welche Fehler am häufigsten gemacht werden. Hier ist der Mitschnitt des Vortrags zu hören und passende Bilder dazu sind zu sehen.
Laudato si im Forum
Laudato si - Jahr
Am 24. Mai rief Papst Franziscus ein Laudato si-Jahr aus. Er möchte anregen, sich vertiefend mit den Inhalten der Enzyklika auseinanderzusetzen.
Im Forum Bewahrung der Schöpfung waren Inhalte und Handlungsimpulse schon mehrfach Grundlage für die eigenen überlegungen. Das soll nun intensiviert werden.
„Wir können nicht verlangen, in einer kranken Welt gesund zu bleiben” schrieb Papst Franziscus zum Weltumwelttag am 5. Juni und fordert zum Handeln auf. „Es liegt an uns, den Trend umzukehren und auf eine bessere, gesündere Welt zu setzen, um sie den künftigen Generationen als Erbe zu hinterlassen. Alles hängt von uns ab; wenn wir es wirklich wollen.”
Radiobeitrag in der Juni-Tonkirche zu Laudato si
Winfried Kauer vom Forum Bewahrung der Schöpfung erzählte in der Tonkirche am 5. Juni 2020, warum er die Enzyklika gelesen hat und welches Fazit er daraus zieht.
Plastikfrei - wie geht das?
Im Januar und Februar 2020 war das Thema Plastikvermeidung Thema im Forum.
"Deutschland ist bei der Verwendung von Kunststoffen trauriger Spitzenreiter." heißt es auf der Seite eines deutschlandweiten Bündnisses, das Wege aus der Plastikkrise aufzeigt und politisches Handeln fordert. Siehe: www.plastik-exit.de
Das haben wir gelernt: Plastik verrottet nicht wirklich. Es zersetzt sich in immer kleinere Teilchen, in sogenanntes Mikroplastik, das inzwischen sogar im Schnee der Antarktis nachgewiesen wurde. Plastikpartikel in Tiermägen, Mikroplastik im Trinkwasser, noch ist nicht abzusehen, welche gesundheitlichen Probleme mit der weltweiten Plastikflut verbunden sind.
Jeder und jede kann zur Vermeidung seinen Beitrag leisten. Einkauf ohne unnötige Verpackungen - wie geht das im eigenen Haushalt und wie geht das in der Kirchengemeinde?
Wenn Sie Ideen haben, wie wir mit unserem Engagement etwas tun können gegen den Plastikmüll schreiben Sie an dekanat@kathkirche-borsa.de
Podcast zur Plastikvermeidung
Marlies Brönneke aus Hüddessum erzählte in der Tonkirche am 6. März ein paar Beispiele, wie in Kirchengemeinden weniger Plastikmüll gemacht werden kann.
Thema im Forum: Artenschutz
Garten naturnah
Podcast zum Artenschutz
Winfried Kauer erläuterte in der Tonkirche m 6. Dezember 2019 einige Ideen, wie der private Garten oder die Wiese an der Kirche dem Artenschutz dienen kann.
„Eine Arche für unsere Gemeinde“
Ein äußerlich schlichtes Büchlein, diese Enzyklika „Laudato si´“ von Papst Franziskus. Inhaltlich jedoch ein Paukenschlag in einer Zeit, in der „die äußeren Wüsten (…) in der Welt (wachsen), weil die inneren Wüsten so groß geworden sind“. Es erinnert uns daran, die Natur als Geschenk des himmlischen Vaters zu begreifen. Wir sollen Verantwortung übernehmen für dieses Geschenk und für das Gemeinwohl.
Im Forum Bewahrung der Schöpfung treffen sich Menschen aus den Pfarreien des Dekanates, die sich engagieren möchten. Es werden Ideen und Projekte für unsere Kirchorte und für das Dekanat entwickelt. Die erste Frage, mit der wir uns befasst haben war: „Was können wir zum Schutze der Flora und Fauna tun, auf kirchlichen Flächen und auf privaten Flächen der Gemeindemitglieder?
Schnell haben wir gemerkt: Eigentlich ist es ganz einfach. Nicht nur das Artensterben beklagen oder schlicht ignorieren, sondern im Garten und rund um den Kirchturm Bereiche suchen, die etwas abseits und geschützt liegen. Dort einfach die intensive Pflege einstellen. Zum Beispiel erst nach Mitte Juli mähen, in Gebüschnähe oder in ungenutzten Ecken einen Staudensaum stehen lassen, der nur einmal jährlich oder alle zwei Jahre gemäht wird, in die Rasenflächen Zwiebeln von Schneeglöckchen, Krokus und andren Frühblühern einpflanzen, für den Frühsommer zum Beispiel Margeriten denken.
Mit zunehmender Erfahrung wird es gelingen, das Nahrungsangebot für Insekten und Vögel nicht nur zeitweise, sondern über die ganze Vegetationsperiode hinweg zu erhalten. Wenn nicht zu oft gemäht wird, werden sich auch die oft schon natürlich dort vorhandenen Pflanzen wieder zeigen, zur Blüte und teilweise zur Samenreife gelangen.
Nein, die „wilden Ecken“ in unseren Gärten und auf unseren kirchlichen Grundstücken sind kein Ausdruck nachlässiger Pflege, sie sind unsere Archen und wir freuen uns mit dem Gärtner darüber, wenn es dort summt und brummt und die Vögel zwitschern.
Ein paar Nisthilfen für Insekten und Vögel gefällig? Aber klar! Unsere Kinder- und Jugendgruppen in der Gemeinde erledigen das. Und mit Unterstützung z.B. des Borsumer Naturschutzvereins werden dabei auch frustrierende Fehler vermieden. Die „Vollbelegung“ wird es zeigen. Sicherlich erfreut dies auch unseren himmlischen Vater, der uns diese Natur in ihrer grenzenlosen Vielfalt anvertraut hat.
Winfried Kauer
Vogelsterben
https://pecbms.info/trends-and-indicators/indicators/indicators/EU1_Fa/
Seit 1980 hat die Zahl der Vögel in den Staaten der Europäischen Union um 56 Prozent abgenommen: Hunderte Millionen Tiere sind damit schlicht verschwunden, darunter Arten, die man früher als Allerweltsarten bezeichnet hat, wie Star, Feldlerche oder Goldammer. Kiebitze, Uferschnepfen oder Rebhühner sind flächendeckend zu Raritäten geworden oder regional ausgestorben.
www.spektrum.de/kolumne/europas-vogelwelt-ist-im-sinkflug-vor-allem-im-laendlichen-raum/1620014
Pflanzensterben
Die absolute Zahl der ausgestorbenen Arten liegt deutlich höher als bisher angenommen wurde. Die sogenannte Aussterberate ist allerdings geringer als Botaniker bislang geglaubt haben. Doch sterben nach Auffassung der Wissenschaftler durch den Menschen Pflanzenarten schneller aus, als sie es natürlicherweise tun würden. In den vergangenen 250 Jahren sind demnach jedes Jahr 2,3 Pflanzenarten für immer vom Globus verschwunden.
"Wenn „die äußeren Wüsten […] in der Welt [wachsen], weil die inneren Wüsten so groß geworden sind“, ist die Umweltkrise ein Aufruf zu einer tiefgreifenden inneren Umkehr. (...) Die Berufung, Beschützer des Werkes Gottes zu sein, praktisch umzusetzen gehört wesentlich zu einem tugendhaften Leben; sie ist nicht etwas Fakultatives, noch ein sekundärer Aspekt der christlichen Erfahrung." Laudato si 217
Insektensterben
Langzeitstudie des Entomologischen Vereins Krefeld v. 18.10.2017:
„Unsere Analyse schätzt einen saisonalen Rückgang von 76% und einen Rückgang der Insektenfliegenbiomasse während der letzten 27 Jahre um 82%. Wir zeigen, dass dieser Rückgang unabhängig vom Lebensraumtyp offensichtlich ist, während Veränderungen des Wetters, der Bodennutzung und der Habitateigenschaften diesen allgemeinen Rückgang nicht erklären können.“ https://www.hero-for-nature.de/images/image/Studie_Insektensterben.pdf
Studie von Sebastian Seibold und Wolfgang Weisser:
„Unsere Ergebnisse zeigen, dass die Arthropodenbiomasse, die Häufigkeit und die Artenzahl auf allen trophischen Ebenen stark zurückgehen. Der Rückgang der Arthropoden in Wäldern zeigt, dass der Verlust nicht auf offene Lebensräume beschränkt ist. Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Hauptursachen für den Rückgang von Arthropoden in größeren räumlichen Dimensionen liegen und (zumindest bei Grünland) auf landschaftlicher Ebene mit der Landwirtschaft in Zusammenhang stehen.“