Draußen - Kleine und große Wunder
Rausgehen und auch auf das Kleine Unscheinbare sehen, wie durch einen Bilderrahmen. Die ersten grünen Blätter, die aus der Laubdecke des vergangenen Herbstes herausragen oder das schöne Muster der vertrockneten Kletten, die an meiner Jacke kleben bleiben.
"Wo ist Gott?“ fragen wir. Aber wo sind wir, wem schenken wir unsere ganze Aufmerksamkeit im Gebet, in der Natur, bei unseren Mitmenschen?
Wie zahlreich sind deine Werke, HERR, sie alle hast du mit Weisheit gemacht, die Erde ist voll von deinen Geschöpfen.
Psalm 104,24
Die meisten Menschen wissen gar nicht, wie schön die Welt ist und wie viel Pracht in den kleinsten Dingen, in irgendeiner Blume, einem Stein, einer Baumrinde oder einem Birkenblatt sich offenbart. (…)Es geht eine große und ewige Schönheit durch die ganze Welt, und diese ist gerecht über den kleinen und großen Dingen verstreut.
Rainer Maria Rilke
Ich bin Leben das leben will inmitten von Leben, das Leben will.
Albert Schweitzer
G. Toporowsky erzählt von seinen Waldexerzitien wie er mit einer Gruppe Kräuter sammelt:
„Hier wächst Gundermann, den Hildegard von Bingen bei Kopf– und Ohrenschmerzen empfohlen hat, der Frauenmantel, der entkrampft und bei Menstruationsbeschwerden hilft. Wir sammeln Birken– und Buchenblätter, die blutreinigend und gut für die Haut sind. Der Weg, den wir am Vortag achtlos entlang geschritten sind, entpuppt sich als Schatzkammer.“
Georg Toporowsky , Spirituelle
Auszeit im Wald,
Herder 2017, S.25.
Gott, du schenkst Leben.
Du hast mich durstig gemacht nach Leben.
Schenkst es immer wieder.
Hilf mir, dass meine Wege nicht ins Leere laufen.
Zeig mir, was wirklich wichtig ist für das Leben.
Lehre mich, was „Leben in Fülle“ heißt
und wie ich zu diesem Leben in Fülle finden kann.