Vollkaskomentalität lähmt
Bischof Dr. Josef Homeyer fordert mehr Wagemut
Hildesheim (bph) Eine "selbstgenügsame Sorglosigkeit" in der bundesrepublikanischen Gesellschaft, aber auch im innerkirchlichen Bereich, beklagt der Hildesheimer Bischof Dr. Josef Homeyer in seinem diesjährigen Weihnachtsbrief an die Missionskräfte in aller Welt. Daneben sieht das Bistumsoberhaupt aber auch ermutigende Neuansätze.
Das vergangene Jahr habe gesellschaftlich und politisch unter der Überschrift "Lähmung" gestanden, bedauert Bischof Homeyer in seinem Brief an die Missionskräfte. Man frage sich, ob die reiche bundesrepublikanische Gesellschaft nicht zu lange unter der Garantie ewigen Wohlstands eine "wagnislose Existenz, ein vollkaskoversichertes Leben" geführt habe.
Solche Probleme sieht Bischof Homeyer auch im innerkirchlichen Bereich. Bei aller Leistung in den Pfarrgemeinden vor Ort habe er manchmal den Eindruck, dass in einer völlig veränderten Lebenswelt manchmal zu sehr nach den Konzepten der 70er Jahre gearbeitet werde, so Josef Homeyer. Um so mehr freut sich das Bistumsoberhaupt über gelungene Neuansätze in der Seelsorge, wie sie an verschiedenen Orten erfolgreich erprobt wurden.
Große Erwartungen verbindet Homeyer mit der Einsetzung eines hochrangigen Expertenkreises, der unter dem Titel "Das Soziale neu denken" Lösungsansätze für die Herausforderungen der Zeit erarbeiten soll. Zugleich fordert der Bischof ein Umdenken aller Bürger ein: "Ohne eine grundlegende Aufarbeitung unserer Selbsttäuschungen wird es nicht gehen", schreibt Homeyer.
Hinweis: Den Brief des Bischofs können Sie in voller Länge hier nachlesen