Starke Verbundenheit untereinander und mit Europa
Homeyer besuchte orthodoxen Patriarchen Alexej II. in Moskau und Katholikos Karekin II. in Armenien
HILDESHEIM (bph) Die starke Verbundenheit mit
Europa sei sowohl in Moskau als auch in Armenien spürbar gewesen. An
beiden Orten habe er ein bemerkenswertes Interesse an europäischen
Themen erfahren, erklärte der Hildesheimer Bischof Dr. Josef Homeyer
nach einer Reise zum Russischen Orthodoxen Patriarchen Alexej II. in
Moskau sowie zu dem Patriarchen der Armenischen Apostolischen Kirche,
Katholikos Karekin II., am Montag, 14. Januar, in Hildesheim. Homeyer,
der Präsident der Kommission der Bischofskonferenzen in der
Europäischen Union (ComECE) ist, hob hervor, dass beide Patriarchen das
große Interesse ihrer Kirchen ausgedrückt hätten, an der Gestaltung des
zukünftigen Europas mitzuwirken. Es sei an der Zeit, „zusammen mit den
orthodoxen Kirchen, den altorientalischen Kirchen und den Kirchen der
Reformation einen gemeinsamen Beitrag zu einer christlichen Sozialethik
für die politische Gestaltwerdung Europas zu entwerfen“, so Homeyer
wörtlich.
Europa brauche eine gemeinsame Sprache und ein übereinstimmendes
Handeln der christlichen Kirchen. Ohne die Stimme der Kirchen und den
Beitrag der Juden und Muslime bestehe die Gefahr, dass Europa die
Herausforderung der Globalisierung nicht bestehe. Gemeinsam mit dem
russischen Patriarchen und dem armenischen Katholikos sei er der festen
Auffassung, dass Globalisierung nicht den Reichtum für wenige, sondern
Gerechtigkeit für alle bedeuten müsse.
Der Hildesheimer Bischof zeigte sich überzeugt davon, dass die
direkte Begegnung mit den orthodoxen und altorientalischen
Schwesterkirchen ein außerordentlich wichtiger Beitrag für die
Identitätsfindung Europas ist. Die Gespräche mit Patriarch Alexej II.
in Moskau und Katholikos Karekin II. hätten in einer ausgesprochen
herzlichen und offenen Atmosphäre stattgefunden. In den vergangenen
Jahren unternahm Homeyer Reisen zu den orthodoxen Kirchenleitungen nach
Sofia, Bukarest, Minsk, Athen, Belgrad und wiederholt zum Ökumenischen
Patriarchen Bartholomäus I. nach Istanbul.