Sonntagsruhe nicht opfern
Bistum Hildesheim äußert Bedenken gegen die Ladenöffnungen am kommenden Wochenende
Hildesheim (bph) Das Bistum Hildesheim hat Bedenken gegen die Öffnung von Läden am kommenden Sonntag aus Anlass der Hildesheimer "Auto-Meile".
"Ladenöffnungen am Sonntag sollten nur sehr zurückhaltend erlaubt werden. Die gesetzlich geschützte Sonntagsruhe sollte nicht wirtschaftlichen Interessen geopfert werden", heißt es in einem Brief von Bettina Syldatk-Kern, Rechtsrätin im Bischöflichen Generalvikariat, an die Stadt Hildesheim. Jeder Mensch brauche eine gemeinschaftlich und in der Familie erlebte Arbeitspause wie den Sonntag. Syldatk-Kern weist darauf hin, dass schon jetzt etwa 25 Prozent aller Arbeitnehmer in Deutschland sonntags arbeiten müssen. Dies sollte nicht noch weiter ausgedehnt werden, so die Rechtsrätin in ihrem Brief.
Zudem gibt es formale Bedenken gegen die Ladenöffnung am kommenden Sonntag: Wenn am Sonntag Läden geöffnet werden sollen, müssen sie am Samstag davor bereits um 14 Uhr schließen, so Syldatk-Kern. Dies sei am kommenden Samstag aber nicht der Fall, da die Läden dann erst um 18 Uhr schließen.
Die Stadt Hildesheim hatte im Vorfeld der geplanten Auto-Meile sowohl das Bistum Hildesheim als auch den Evangelisch-Lutherischen Kirchenkreis Hildesheim-Sarstedt um eine Stellungnahme zu den geplanten Ladenöffnungen am Sonntag gebeten. Nach einem Erlass des Niedersächsischen Ministeriums für Frauen, Arbeit und Soziales vom 14. März 2002 sind bei geplanten Ladenöffnungen an Sonn- und Feiertagen auch die Kirchen anzuhören.