Schulbildung für Mädchen unter schwierigsten Bedingungen
Im Wohnheim wurden im vergangenen Jahr die Plätze nicht aufgestockt, sondern es wurde wieder mit 20 Mädchen belegt. Acht dieser Mädchen haben ihren Schulabschluss gemacht, sechs den Mittelschulabschluss, 1 eine das Examen als Krankenschwester und eine ist Schneiderin geworden.
Dank der Hilfe vieler Spender ist unsere Bibliothek umfangreicher geworden und wird viel genutzt. Auf Bitten einiger Mädchen, die von dem Versuch im letzten Jahr gehört hatten, nahmen wir dieses Mal auch externe Schülerinnen nach kurzem Vorgespräch auf. Sechs bis acht Mädchen lernten in den Monaten ihres Abschlussexamens intensiv bei uns als "Externe", d. h. ohne Übernachtungsmöglichkeit oder warmes Essen. Ab Januar waren es 25 Mädchen vor dem Mittelschulabschluss. Sie waren dankbar für die Möglichkeit, relativ ungestört lernen zu können mit Stuhl, Tisch, Dach und Bibliothek. Jede freie Ecke in unserem Haus wurde genutzt. Eine große Rücksicht aufeinander wurde gefordert.
Beim Besprechen der anfallenden Probleme stießen wir auf interessante Themen und auf die vielen Nöte, die diese Mädchen bedrücken. Wir freuen uns, dass ein guter Austausch zwischen internen, externen und ehemaligen Schülerinnen sowie mit den Eltern zustande gekommen ist. Alle hatten wir zu einem Treffen im Juni eingeladen. Das insgesamt positive Echo möchten wir auswerten und nach der Sommerpause in kleinen Schritten umsetzen. Große Nachfrage bestand vor allem nach Einkehrtagen, die wir auf jeden Fall schon im Advent verwirklichen wollen.
Astrid Stolze im Jahresbericht 2003 des Instituts St. Bonifatius aus Goma/Demokratische Republik Kongo. Heimatgemeinde im Bistum Hildesheim ist St. Ansgar in Wolfenbüttel.