Schrift-Zeichen – Schrift-Sinn

Hildesheim (bph) Mit seinen eigenwilligen Schriftkompositionen ist der Künstler Axel Malik vom 14. Mai bis 30. Juni in der Hildesheimer Dombibliothek zu Gast. Unter dem Titel "axel malik – vom schriftsinn" zeigt er neben Tagebüchern unter anderem auch eine Videoinstallation und eine zehn Meter lange Tuchbahn.

Schriftzeichen ergeben einen Sinn, der über die eigentliche Form des Zeichens hinausweist. Dagegen schreibt Axel Malik an. Seine "Texte" bestehen aus einer Abfolge sinn-loser, unleserlicher Zeichen, die nicht im Sinne konventioneller Zeichensysteme lesbar sind und auf die eigentliche manuelle Schreibtätigkeit zurück verweisen. Dadurch "gewinnen sie authentischen Ausdruck zurück, einen glaubwürdigen Ausdruck ihrer selbst" sagt Jochen Bepler, Direktor der Dombibliothek und Veranstalter der Ausstellung.

In dieser Schreibtätigkeit liegt auch die Anknüpfung an mittelalterliche Schreibtraditionen, deren wertvolle Werke in der mehr als 1.000 Jahre alten Hildesheimer Dombibliothek aufbewahrt werden. Darum ist die Ausstellung in den alltäglichen Bibliotheksbetrieb integriert. Während die Leser und Wissenschaftler in den Büchern der Bibliothek arbeiten, zeigt eine Videoinstallation unablässig das Schreiben Axel Maliks. Und zwischen den Regalen, in denen tausendfach das Wissen aus Jahrhunderten gespeichert ist, hängt eine zehn Meter lange Tuchbahn Maliks, die tausendfach scheinbar sinnlose Zeichen enthält.

Axel Malik wurde 1953 in Jugenheim geboren und arbeitet in Oberried bei Freiburg. Als Künstler versteht sich Malik nicht als Kalligraph oder Graphiker, sondern als Schreiber. Ausgestellt hat er bisher unter anderem in der Städtischen Galerie Schwarzes Kloster, Freiburg, bei der Kunst-Biennale Délémont, Schweiz, im Forum Dominikanerkloster in Frankfurt und dem Museum für moderne Kunst, Mittelhof.

Information:
axel malik – vom schriftsinn
14. Mai bis 30. Juni 2003;
Ausstellung und Installation in der Hildesheimer Dombibliothek
Domhof 30, 31134 Hildesheim
Die Ausstellung ist zu den Öffnungszeiten der Bibliothek zugänglich:
Dienstag bis Freitag von 9 bis 16.30 Uhr,
für größere Gruppen kann die Bibliothek nach Absprache auch außerhalb dieser Zeiten geöffnet werden;
Der Eintritt ist kostenlos
Telefon (05121) 1383-0
Telefax (05121) 1383-13

Zur Ausstellung erscheint ein umfangreicher Katalog zum Preis von 47 Euro.