Samenkörner des Friedens gesät

Edith-Stein-Preis 2003 geht an Bruno-Hussar-Stiftung

Hildesheim (bph) Die Bruno-Hussar-Stiftung, St. Augustin, erhält den Göttinger Edith-Stein-Preis 2003. Dieser alle zwei Jahre durch den Edith-Stein-Kreis Göttingen e.V. vergebene Preis in Höhe von 5.000 Euro würdigt Personen oder Institutionen, die sich im sozialen, politischen und gesellschaftlichen Bereich bewährt haben. Die diesjährige Preisverleihung findet am 2. November 2003 um 18.30 Uhr in der Paulinerkirche, Papendiek 14, Göttingen, statt.

Die „Bruno-Hussar-Stiftung“ ist eine Einrichtung, die erst kürzlich von deutschen Freunden des israelischen Friedensdorfes „Neve Shalom/Wahat al Salam“ (hebräisch/arabisch: „Oase des Friedens“) gegründet worden ist. Die Stiftung arbeitet auf zwei Wegen: Zum einen unterstützt sie humanitäre Arbeit im Umfeld von „Neve Shalom/Wahat al Salam“. Die Bewohner dieses Dorfes haben zum Beispiel in besetzten Gebieten Hilfe für palästinensische Kinder geleistet. Andererseits soll sie als Stiftung Rücklagen für die Zukunft der Friedensarbeit bilden.

Die Stiftung wurde nach Dominikanerpater Bruno Hussar (1911-1996) benannt, der die Siedlung „Neve Shalom/Wahat al Salam“ 1970 mit anderen gründete, um ein Zeichen für Frieden im Heiligen Land zu setzen. In diesem Friedensdorf, das an der Autobahn Tel Aviv-Jerusalem liegt, wohnen inzwischen 50 Familien, je zur Hälfte Juden und Araber.

Die Friedensarbeit der „Bruno-Hussar-Stiftung“ hat nach Aussagen von Pfarrer Norbert Hübner, Dechant des Dekanates Göttingen und Mitglied des Kuratoriums zur Verleihung des Edith-Stein-Preises, im Sinne des grenzüberschreitenden Denkens und Handelns von Edith Stein Impulse gesetzt. „Es geht um Toleranz zwischen Kulturen, um Verständigung zwischen Völkern und um Überwindung von nationalistischem Hass, so dass kleine Samenkörner des Friedens reifen können“, so Hübner.

Die 1891 in Breslau geborene Jüdin und Philosophin Edith Stein konvertierte zum katholischen Glauben, trat in den Orden der Karmeliterinnen ein, wurde von den Nationalsozialisten ermordet und 1998 vom Papst heilig gesprochen. Um das Gedächtnis an sie wach zu halten, wurde 1995 der Edith-Stein-Kreis Göttingen gegründet. Bisherige Träger des Edith-Stein-Preises sind der frühere evangelische Landesbischof Prof. Eduard Lohse, Prof. Dr. Joop Bergsma, ehemaliger Vorsitzender der Kommission zur Förderung der ökumenischen Arbeit im Bistum Hildesheim, die ehemalige Direktorin der Evangelischen Akademie Arnoldshain, Prof. Dr. Leonore Siegele-Wenschkewitz, und das Maximilian-Kolbe-Werk e.V.

Informationen:
Edith-Stein-Kreis Göttingen e.V., Öffentlichkeitsarbeit
Ulrike Saul
T./F. (0551) 375038, E-Mail: goettinger-edith-stein-preis(ät)freenet.de