„Religion ist Gottesgedächtnis“
Bischof Homeyer warnt vor Verbannung religiöser Symbole aus dem Alltag
Hildesheim (bph) Bischof Dr. Josef Homeyer betonte auf dem 20. Weltfriedenstag in Hildesheim die Bedeutung der Religionen als Gegengewicht zu „rücksichtsloser Globalisierung“. Er sprach am Donnerstag vor etwa 650 Angehörigen der Bundeswehr, der Polizei und des Bundesgrenzschutzes.
In diesem Zusammenhang äußerte sich der Bischof auch zum Kopftuchstreit. Er halte, wobei es sich um seine „ganz persönliche“ Ansicht und keine offizielle Meinung der katholischen Kirche handle, ein generelles Verbot für religiöse Symbole in der Schule für „unglücklich“. Damit entferne man sich zwangsläufig von der in Deutschland praktizierten „positiven Religionsfreiheit“, die religiöse Symbole in der Öffentlichkeit erlaubt und nähere sich dem französischen Modell der Laizität an, das eine strikte Neutralität des Staates in Fragen der Religion darstellt. Ein Verbot des Kopftuches im Einzelfall, wo es als politisches Symbol missbraucht werde, halte er hingegen für gerechtfertigt, sagte Homeyer.
Der Bischof ging auch kurz auf die Gewalt an der Hildesheimer Werner-von-Siemens-Berufsschule ein. Er unterstrich die Wichtigkeit von Gewaltprävention und sprach sich dafür aus, den Solidaritätsgedanken in der Gesellschaft zu fördern und das Verantwortungsgefühl für andere Menschen zu stärken.
Beim Weltfriedenstag treffen sich jedes Jahr Soldaten, zivile Mitarbeiter der Bundeswehr und die Angehörigen von Bundesgrenzschutz und Polizei aus dem Bistum zu einem gemeinsamen Gottesdienst mit anschließendem Bischofsempfang in Hildesheim.