Profilierter Profilgeber
Privatdozent Dr. Jörg-Dieter Wächter ist neuer Leiter des kirchlichen Schulwesens im Bistum Hildesheim
Hildesheim (bph) Privatdozent Dr. Jörg-Dieter Wächter wird am kommenden Freitag, 27. September 2002, in sein neues Amt als Hauptabteilungsleiter Bildung im Bistum Hildesheim eingeführt. Seine Aufgaben an der Spitze der zehn weiterführenden katholischen Schulen des Bistums kennt er sehr genau: Dr. Wächter hat nämlich bereits in den 90er Jahren in der Schulabteilung gearbeitet.
"Ich möchte Schule nicht verwalten, sondern gestalten" so bringt der neue Hauptabteilungsleiter des Bistums seine Auffassung von katholischer Schulpolitik auf den Punkt. Konkret heißt dies für den promovierten Pädagogen und Theologen "Freiräume für katholische Schulen zu sichern und dafür zu sorgen, dass diese Freiräume genutzt werden können." Katholische Schulen haben in seinen Augen nur dann einen Sinn, wenn sie nicht bessere Staatsschulen sein wollen, sondern vor dem Hintergrund eines katholischen Menschenbildes ihr eigenes Profil entwickeln. Erreichen könne man das zum Beispiel durch den bewussten Einbau des Kirchenjahrs in den Ablauf des Schuljahres. Am Ende aber, das betont auch Dr. Wächter, hängt alles ab von der Art des menschlichen Umgangs miteinander: "Wie alle Schulen so sind auch die katholischen geprägt von dem Geist, der in ihnen herrscht", hat Dr. Wächter erkannt.
Eine große Aufgabe, für die sich der neue Hauptabteilungsleiter, Dienstvorgesetzter von zehn weiterführende Schulen, darunter drei Gymnasien, gut gerüstet weiß. Schon während des Doppelstudiums der Theologie und Pädagogik in Münster hat der 1958 in Osnabrück geborene Wächter zwölf Wochenstunden an einer Berufsschule unterrichtet. Seine praktischen Erfahrungen untermauerte er theoretisch durch die Promotion im Fach Allgemeine Pädagogik im Jahre 1990. In jenem Jahr trat er auch zum ersten Mal in die Dienste des Hildesheimer Bistums ein: Sechs Jahre lang betreute er in der Hauptabteilung Bildung den Bereich Religionsunterricht an Berufsschulen, bevor es ihn 1996 wieder in die Wissenschaft zog: Als wissenschaftlicher Assistent ging er an die Pädagogische Hochschule Karlsruhe, wo er sich habilitierte. Außerdem war er Mitglied verschiedener Arbeitsgruppen, die im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz Konzepte für den Religionsunterricht an katholischen Schulen erarbeitete.
Ausgleich findet der 44-jährige Wächter, der mit seiner Familie in Hildesheim lebt, beim Joggen. Auf seinen "meditativen Runden" durch die Felder kämen ihm oft die besten Ideen, sagt Wächter. Außerdem lässt er es sich nicht nehmen, manche Gottesdienste auf der Ukulele zu begleiten. Körperliche und musische Ertüchtigung – nicht die schlechtesten Voraussetzungen für einen Pädagogen in seiner Position!