Ohne Laien geht es in der Seelsorge nicht
Fachschule für kirchlichen Gemeindedienst feiert 25-jähriges Bestehen
Hildesheim (bph) - "Menschen sind das wichtigste pastorale Handwerkszeug", sagte der Hildesheimer Bischof Dr. Josef Homeyer anlässlich des 25-jährigen Bestehens der Fachschule für kirchlichen Gemeindedienst (FKG) in Hildesheim am vergangenen Samstag. Zum Festakt war auch der Erzbischof von Berlin, Georg Kardinal Sterzinsky, nach Hildesheim gekommen.
"Wir Bischöfe müssen den Studierenden danken, denn wir sind auf ihre Mitarbeit in den Ortskirchen angewiesen", sagte Georg Kardinal Sterzinsky beim Festakt und lobte die gute fachliche und spirituelle Ausbildung der Fachschule.
Neben dem so genannten "grundständigen Studiengang", der ein Vollzeitstudium von sechs Semestern umfasst, gibt es vor allem für Wiedereinsteigerinnen nach der Familienphase die Möglichkeit, die Ausbildung in Blockform oder praxisbegleitend zu durchlaufen. Ebenfalls im Studienprogramm der FKG: die Ausbildung zum haupt- oder nebenberuflichen Diakon. Aufgrund fehlender Anmeldungen wird zum kommenden Wintersemester 2002/2003 aber erstmals kein Unterkurs im grundständigen Studiengang angeboten, so der Direktor der Fachschule, Dr. Rolf Busemann. Mit der praxisbegleitenden Ausbildung beginnen zum ersten September neun Studierende aus drei Bistümern.
1977 begannen die ersten Frauen unter der Leitung von Msgr. Prof. Dr. Henry Fischer im Hildesheimer Priesterseminar mit der Ausbildung zur Gemeindereferentin, bevor die FKG im Oktober 1980 den Neubau auf dem Moritzberg bezog. Den Weg für die Gründung hatte unter anderem die Würzburger Synode von 1972 bis 1975 frei gemacht, die den pastoralen Dienst von Laien - und besonders von Frauen - in der Kirche als große Chance erkannte. Seit 1992 studieren auch Männer an der Fachschule.
Insgesamt 285 Männer und Frauen aus den norddeutschen Diaspora-Bistümern Hildesheim, Osnabrück und Fulda, den Erzbistümern Hamburg und Berlin sowie dem Offizialatsbezirk Vechta haben in den vergangenen 25 Jahren eine Ausbildung zum Gemeindereferenten/Gemeindereferentin durchlaufen. Man findet sie vor allem in Seelsorge und Unterricht. Mit 120 Studierenden stellt das Bistum Hildesheim die größte Zahl der Absolventen.