Missionsgedanke lebendig erklärt
Philippinischer Bischof reist durch deutsche Bistümer
Hildesheim (bph) Die Spenden deutscher Katholiken sind auf den Philippinen gut angelegt, sagt Bischof José Oliveros (57) von der Diözese Boac südlich von Manila. Der geistliche Würdenträger ist zur Zeit im Bistum Hildesheim zu Gast, um den Weltmissionssonntag am 26. Oktober mit vorzubereiten.
Bauern-Genossenschaften, Ausbildung im Gesundheitswesen, neue Gemeindegebäude – breit ist die Palette der Projekte, die von den Internationalen Katholischen Missionswerken missio e.V. Aachen/München in der philippinischen Diözese von Boac, 200 Kilometer südlich von Manila, unterstützt werden. Welchen Schwerpunkt diese Projekte haben, das bestimmt die Diözese selbst, sagt ihr Bischof. Auf einer Synode im Mai diesen Jahres haben sich die Katholiken Boacs ein Leitbild gegeben, wonach sie "eine Kirche der Armen, eine Kirche der Gerechtigkeit, der Liebe und des Friedens" sein wollen. Seit seiner Ernennung zum Bischof im Jahre 2000 fördert José Oliveros vor allem das Entstehen kleiner christlicher Gemeinschaften an der Basis und Kurse in alternativer Medizin für jedermann. "Es gibt zwar staatliche Krankenhäuser mit Schulmedizin", erklärt der katholische Oberhirte, "aber die sind für viele Menschen zu teuer." Dieses Programm wie auch die Ausbildung von Führungskräften für die erstarkten Genossenschaften der Kleinbauern wird durch die Spenden deutscher Katholiken unterstützt.
José Oliveros ist promovierter Theologe und wurde 1977 zum Priester geweiht. Er war Professor für Theologie an verschiedenen philippinischen Hochschulen und wurde 2000 Bischof der Diözese Boac. Während seiner Kaplansjahre in der US-amerikanischen Militärgemeinde von Frankfurt hat der philippinische Bischof sehr gut Deutsch gelernt. Das Anliegen des diesjährigen Weltmissionssonntags will er durch Gespräche und Vorträge in den Bistümern Hildesheim, Fulda und Magdeburg bekannt machen.
Seit 1926 feiert die katholische Christenheit einen Sonntag im Oktober als „Sonntag der Weltmission“. Die an diesem Tag gesammelten Spenden dienen nicht einzelnen Projekten, sondern sollen etwa 1.000 Diözesen in Afrika, Asien und Ozeanien direkt unterstützen. In Deutschland wird der Weltmissionssonntag mit getragen durch die beiden Katholischen Missionswerke missio e.V. Aachen und München, die 1832 beziehungsweise 1838 unabhängig voneinander gegründet und 1922 von Papst Pius XI in den Rang der "Päpstlichen Missionswerke" erhoben wurden. Der diesjährige Weltmissionssonntag am 26. Oktober steht unter dem Motto "Dem Wort vertrauen".