Lohn für großen Einsatz
Bischof Dr. Josef Homeyer ist jetzt Ehrendoktor der Universität Hannover
Hildesheim/Hannover (bph) Der Hildesheimer Bischof Dr. Josef Homeyer hat heute Abend im Rahmen eines Festakts in Hannover gemein-sam mit Landesbischöfin Dr. Margot Käßmann den Ehrendoktortitel des Fachbereichs Erziehungswissenschaften der Universität Hannover erhalten.
Als neugierig, offen und der Welt zugewandt beschrieb Professor Dr. Marianne Heimbach-Steins von der Universität Bamberg in ihrer Laudatio den Geehrten. Er sei ein Nachtarbeiter und "Unruhestifter" im positiven Sinne, so die Bamberger Theologin. Wer mit ihm zusammen arbeite, müsse sich auf spätabendliche Arbeitsaufträge gefasst machen. Sie zeichnete das Bild eines handlungsorientierten Menschen, der sich gerne von anderen beraten lasse und keine einsamen Entscheidungen fälle. Somit sei Bischof Homeyer ein Botschafter der politischen Seite des Evangeliums, der einen lebendigen Austausch mit der Gesellschaft pflege.
Bischof Dr. Homeyer nahm den Ball in seiner Dankesrede gerne auf. In seinem Text "Wider die Entkopplung von Religion und Politik" plädierte er für eine behutsame Integration des Religiösen in die politische Wirklichkeit – zum Beispiel in Form des Gottesbezugs in einer europäischen Verfassung. Dieser Bezug auf Gott kann einen gewissen Schutz vor dem Abgleiten in totalitäre Systeme bieten, glaubt der Hildesheimer Bischof.
Die Rede steht hier als PDF-Datei zur Verfügung.
Mit der Verleihung des Doktors der Philosophie Ehren halber (Dr. phil. h.c.) des Fachbereichs Erziehungswissenschaften würdigte die Universität nach eigenen Angaben Homeyers "herausragende Verdienste um Lehre und Forschung an der Universität Hannover". Dr. Josef Homeyer hat 1988 in Hannover das "Forschungsinstitut für Philosophie" gegründet, das sich mit religionsphilosophischen, aber auch praxisorientierten gesellschaftlichen Fragestellungen auseinandersetzt. Darüber hinaus stiftete Dr. Homeyer für die Jahre 1997 bis 2001 an der Universität Hannover eine Professur für Katholische Theologie und Religionspädagogik.
In ihrer Begründung zur Verleihung der Ehrendoktorwürde bezieht sich die Universität zudem auf den Einsatz Homeyers für die europäische Einigung. Als Präsident der Kommission der Bischofskonferenzen der EU (ComECE) setze sich Homeyer seit Jahrzehnten für die Verständigung zwischen den Völkern und Konfessionen, vor allem auch in Mittel-, Ost- und Südosteuropa ein, heißt es in der Begründung.