Kunst und Kirche im Kreuzgang
Bischof Homeyer eröffnete den Hildesheimer Aschermittwoch der Künstler
Hildesheim (bph) Vor einer großen Zahl Kunstinteressierter hat der Hildesheimer Bischof Dr. Josef Homeyer am Sonntagnachmittag den diesjährigen „Aschermittwoch der Künstler“ eröffnet.
Im Rahmen dieser Ausstellung werden im Kreuzgang des Hildesheimer Doms bis zum 23. April 48 Bronzeskulpturen des Künstlers Prof. Siegfried Neuenhausen gezeigt, der bei der Eröffnung auch anwesend war. Seine kleinformatigen Bronzeskulpturen sind seit 1977 entstanden in einer Auflage von jeweils 60 bis 100 Exemplaren. Neuenhausen geht es in diesen Skulpturen um knappe Formulierungen menschlicher Situationen. „Das kleine Format und die reduzierende Umsetzung in die Bronze verdichten die Aussage und führen uns die menschliche Situation in dramatischer Weise dergestalt vor Augen, dass wir uns einer Identifikation kaum verschließen können“, sagte Bischof Dr. Josef Homeyer bei der Ausstellungseröffnung.
In der Tat zeigen die Skulpturen Menschen in teilweise grotesken Situationen: „Schwein gehabt“ etwa heißt ein Werk, das einen Mann zeigt, welcher ein komplettes Schwein auf seinem Rücken trät. Ein anderer dagegen schleppt sein Haus auf dem Rücken mit sich. Als „anrührend hilflos“ beschrieb Homeyer dieses Werk.
Siegfried Neuenhausen wurde 1931 in Dormagen geboren und studierte an der Kunstakademie Düsseldorf. 1964 wurde er Professor an der Kunsthochschule Braunschweig. Bekannt geworden ist er nicht zuletzt durch seine Arbeit mit Gefangenen. Das Werk Neuenhausens wurde mit zahlreichen Preisen geehrt, darunter dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse.
Die Ausstellung ist bis 23. April im Domkreuzgang Hildesheim zu sehen; Öffnungszeiten: Montag bis Samstag 10 bis 16.30 Uhr, Sonntag 12 bis 17 Uhr; Eintritt: 0,50 Euro, Schüler und Studierende 0,30 Euro.