Krieg ist Verhöhnung Gottes

Bischöfe Homeyer und Weber für neue Initiative im Dialog mit dem Islam

Hildesheim/Wolfenbüttel (bph) Als "Verhöhnung des geoffenbarten Gottes" haben der katholische Bischof Dr. Josef Homeyer (Hildesheim) und der evangelische Landesbischof Dr. Friedrich Weber (Braunschweig) den Irak-Krieg bezeichnet.

Bei einer gemeinsamen Konferenz der Kirchenleitungen des Bistums Hildesheim und der braunschweigischen Landeskirche am Dienstag, 25. März, in Hildesheim zeigten sie sich besorgt, dass der Krieg den Konflikt zwischen der westlichen und der islamischen Welt weiter verschärfen könnte. Die "verletzte Seele der Muslime" werde zu wenig berücksichtigt, kritisierten die Bischöfe.

Darüber hinaus sei die Verletzung des Völkerrechts durch die USA und ihre Alliierten eine "gewaltige Enttäuschung". Die Bischöfe warnten indessen davor, die Schuld dafür nur bei den Amerikanern zu suchen. Mitverantwortlich sei auch eine mangelnde gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik der Europäischen Union (EU). Gleichzeitig gaben die Bischöfe ihrer Hoffnung Ausdruck, dass die eingetretene Krise der EU zu neuen Initiativen für eine stärkere europäische Einigung führen möge.

Homeyer und Weber riefen außerdem dazu auf, Vorurteile gegenüber dem Islam abzubauen und Ausländerfeindlichkeit entgegen zu wirken. Sie verabredeten einen "gemeinsamen ökumenischen Prozess für den Dialog mit dem Islam", der in nächster Zeit durch das Hildesheimer Generalvikariat und das Landeskirchenamt in Wolfenbüttel konkretisiert werden soll.

Michael Strauß
Pressesprecher
Ev.-luth. Landeskirche in Braunschweig

Dr. Michael Lukas
Leiter der Bischöflichen Pressestelle Hildesheim