Jugendliche unter einem gemeinsamen Zeltdach
Der "Friedensgrund 2003" führt junge Deutsche und Osteuropäer nach Rumänien
Hildesheim (bph) Rund 50 deutsche Jugendliche aus dem Bistum Hildesheim und dem Bundesland Mecklenburg-Vorpommern brechen am 2. August zum "Friedensgrund 2003" nach Rumänien auf. Mit dem Hildesheimer Bischof Dr. Josef Homeyer und Gleichaltrigen aus Osteuropa wollen sie bis zum 16. August gemeinsam leben und arbeiten.
Ziel der Reise ist das historische Kloster Neamt, das zur rumänischen Provinz Moldawien in den Vorkarpaten gehört. Auf dem Gelände der Einsiedelei Corbuta, die Teil des Klosters ist, wird für zwei Wochen ein internationales Camp entstehen. Angesagt haben sich neben den Deutschen Gruppen aus Belarus, Litauen, der Ukraine, Polen, Rumänien, Ungarn, Serbien, Kroatien und Bosnien-Herzegowina. Etwa 1,5 Kilometer vom Camp entfernt werden die insgesamt rund 170 Teilnehmer beim Bau eines ökumenischen Jugendzentrums helfen.
Logistisch wird das Jugendlager wie auch in den vergangenen Jahren vom Hildesheimer Malteser-Hilfsdienst betreut. In Corbuta werden sie ein komplettes Lager samt Schlaf-, Sanitär- und Verpflegungszelten aufschlagen.
Neben der eigentlichen Arbeit soll in dem zweiwöchigen Jugendcamp die Begegnung im Vordergrund stehen. Die Teilnehmer werden in verschiedene Arbeitsgruppen eingeteilt und die Nationalitäten dabei bewusst gemischt. Mittelpunkt der vielfältigen spirituellen Angebote ist das "Kirchenzelt", in dem täglich in verschiedenen Sprachen ein Morgen- und Abendgebet angeboten wird. Außerdem finden dort Gottesdienste der verschiedenen Religionsgemeinschaften statt. Einen besonderen Reiz bekommt der "Friedensgrund" nämlich durch die Begegnung der Konfessionen: Viele Teilnehmer aus den osteuropäischen Ländern gehören der russisch-orthodoxen beziehungsweise griechisch-orthodoxen Kirche an. Diese Gruppen bringen ihre eigenen Geistlichen mit. Wann immer möglich wollen sie im Lager zusammen Messe feiern beziehungsweise sich gegenseitig zu den Messen einladen. "Die Lageratmosphäre verleiht eine Leichtigkeit, die vieles möglich macht", hat Kaplan Matthias Eggers aus Goslar bei früheren „Friedensgründen“ beobachtet. In diesem Jahr ist er von deutscher Seite aus für die spirituellen Angebote des "Kirchenzeltes" verantwortlich.
Das internationale Jugendprojekt "Friedensgrund" wurde von Bischof Dr. Josef Homeyer ins Leben gerufen. Es wird jeden Sommer durchgeführt und dient der Begegnung zwischen Jugendlichen aus dem Bistum Hildesheim mit Gleichaltrigen aus mittel- und osteuropäischen Ländern. Der "Friedensgrund" soll zur Aussöhnung der Völker beitragen und damit dem Frieden in Europa dienen. Das erste Camp wurde 1990 auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers Bergen-Belsen gebaut. Auch in Polen, Russland, Tschechien, Belarus und anderen osteuropäischen Ländern haben Jugendliche schon für zwei Wochen zusammen gelebt und gearbeitet.