Informieren und inspirieren
Päpstlicher "Medienbischof" Foley ermutigt die katholische Bistumspresse
Hildesheim (bph) Der Bistumspresse wie zum Beispiel der Hildesheimer "Kirchenzeitung" kommt nach Ansicht von Erzbischof John Patrick Foley, Präsident des Päpstlichen Rates für die Sozialen Kommunikationsmittel, eine große Bedeutung zu. Sie solle nicht nur informieren, sondern inspirieren, sagte Foley am Montagmorgen bei einem Pressegespräch der Bernward Mediengesellschaft mbH in Hildesheim.
"Es ist absolut wichtig für die katholische Kirche, in den Medien vertreten zu sein", so der vatikanische "Medienbischof" am Montag zu den Journalisten. Durch ihre Bistumspresse solle Kirche informieren, inspirieren, das Zusammengehörigkeitsgefühl der Katholiken einer Diözese stärken und die katholische Bildung fördern. Darüber hinaus müsse Kirche aber auch die Kooperation mit nicht-kirchlichen Medien suchen. Damit könne man relativ preiswert viele Menschen erreichen, so der US-amerikanische Erzbischof aus dem Vatikan. Langfristig sei es zudem ratsam, Programmformate zu stützen, die Lebensfragen ansprechen. Dies könne zum Beispiel auch bedeuten, die Ausbildung katholischer Drehbuchautoren zu fördern, so Erzbischof Foley. Weiterhin große Bedeutung misst die katholische Kirche nach Foleys Aussagen dem Radio zu. Dieses billige Medium erreiche zum Beispiel in den Entwicklungsländern zahlreiche Menschen zu minimalen Kosten.
Den Öffentlichkeitsarbeitern der katholischen Kirche schrieb der vatikanische Medienbischof ins Stammbuch, sie sollten "ehrlich, offen und ausführlich" informieren. Wenn die Kirche Fehler mache, müssten sie auch dies ehrlich bekennen und Fehler in aller Offenheit zugeben, so Foley. In jeder Diözese sollte es dazu einen pastoralen Plan für Öffentlichkeitsarbeit geben.
John Patrick Foley kam im Rahmen einer Deutschlandreise am Sonntagnachmittag nach Hildesheim. Auf dem Besuchsprogramm stand zunächst ein Stadtrundgang, bevor Foley am Abend mit dem Hildesheimer Bischof Dr. Josef Homeyer zu einem Meinungsaustausch zusammen traf.
Foley hat Theologie und Journalismus studiert, war 14 Jahre lang Chefredakteur einer Kirchenzeitung, kommentiert noch heute die Live-Übertragungen der Papstreisen für die englischsprachigen Länder und ist seit 1984 Präsident des Päpstlichen Rates für die Sozialen Kommunikationsmittel ("Medienrat"), der 1964 von Papst Paul VI gegründet wurde. In den vergangenen Jahren hat der Päpstliche Rat für die Sozialen Kommunikationsmittel verschiedene medienethische Schriften erarbeitet, unter anderem zu "Pornographie und Gewalt in den Medien", "Ethik in der Werbung", und "Ethik im Internet".