In der Natur die Schöpfung sehen
17 Gemeinden wurden mit dem Umweltpreis des Bistums Hildesheim ausgezeichnet
Hildesheim (bph) "Holt Gottes Schöpfung zurück auf das Kirchengrundstück" hieß der 1. Umweltwettbewerb des Bistums Hildesheim. 17 Gemeinden haben sich daran beteiligt und wurden am Samstagmorgen von Weihbischof Hans-Georg Koitz im Bischöflichen Generalvikariat Hildesheim mit Geld- und Sachpreisen geehrt.
Zahlreiche Nistkästen haben die Umweltbewegten gebaut, Blumenwiesen angelegt, Flachdächer begrünt oder insektenfreundliche Beleuchtungsanlagen geplant. Vor allem aber: zahlreiche Überzeugungsgespräche in ihren Gemeinden geführt. Denn Umweltschutz habe es in der Kirche nicht immer leicht, ließ Klaus Jung, Pfarrer in Pattensen und Umweltbeauftragter der Diözese Hildesheim, in seinem Vortrag durchblicken. Mancherorts habe sich bei der Anlage von Kirchengrundstücken das Wirtschaftlichkeits- und Sicherheitsdenken durchgesetzt: billig, sauber und ungefährlich solle es sein. Das Ergebnis viel zu oft: leicht zu pflegende Kieswege und einfallslose Normhecken.
Doch das Umdenken habe längst begonnen, bemerkte Weihbischof Hans-Georg Koitz in seinem Grußwort, bevor er die Urkunden verlieh. Gottes Schöpfung müsse nicht nur in der Kirche, sondern auch um die Kirche herum wahrgenommen werden. Koitz dankte den zahlreich erschienenen Projektverantwortlichen der einzelnen Gemeinden für deren Einsatz. Sein besonderer Dank galt dem Umweltbeauftragten Klaus Jung, der den Umweltpreis nicht nur initiiert und organisiert, sondern Gruppen in den Gemeinden auch beraten und so manches Projekt mit angestoßen hatte.
2.000 Euro waren insgesamt als Preisgeld ausgesetzt. Nach reiflicher Überlegung habe er sich entschlossen, dieses Geld gleichmäßig an alle teilnehmenden Gemeinden zu vergeben, sagte Umweltpfarrer Jung. Einen Sonderpreis erhielt die "Natur- und Umweltgruppe St. Mauritius, Hildesheim" für ihre verschiedenen Projekte, die in den vergangenen zwölf Jahren entstanden sind: darunter die Installation einer insektenfreundlichen Beleuchtungsanlage, die ökologische Gestaltung des Pfarrgartens von St. Mauritius und die Mithilfe bei der Umgestaltung der Parkanlage im St. Magdalenen-Klostergarten. Auch die Brutplätze im Westwerk des Hildesheimer Doms werden von den rund 15 Mitgliedern der, nach eigenen Aussagen, "einzigen katholischen Naturumweltgruppe" im Bistum betreut.
Der 1. Umweltpreis des Bistums Hildesheim wurde anerkannt durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit als Beitrag zu seiner Biodiversitätskampagne "Leben braucht Vielfalt" und durchgeführt in Zusammenarbeit mit dem Naturschutzbund Deutschland (NABU) und dem Ornithologischen Verein zu Hildesheim (OVH).
Teilgenommen haben die Gemeinden Amelinghausen (St. Godehard), Altwarmbüchen (Hl. Kreuz), Bad Münder (St. Johannes Baptist), Barsinghausen (St. Barbara), Bockenem (St. Clemens), Emmerthal (Hl. Familie), Gehrden (St. Bonifatius), Göttingen (St. Paulus), Harsum (St. Cäcilia), Hildesheim (Magdalenenhof und St. Mauritius), Ilsede (St. Bernward), Loxstedt (St. Johannes d. T.), Lüneburg (St. Stephanus), Ricklingen (St. Augustinus), Seesen (Maria Königin) und Vahrenheide (St. Franziskus).