Gesammelte Wort der Vorfahren

Neues Buch umfasst Inschriften der Stadt Hildesheim aus neun Jahrhunderten

Hildesheim (bph) Hildesheim ist um eine bedeutende Publikation reicher: "Die Inschriften der Stadt Hildesheim" liegen nun als Buch vor. Auf 900 Seiten entfaltet dieses Werk mehr als 950 kommentierte Inschriften, Jahreszahlen und Initialen aus dem Hildesheim des 8. Jahrhunderts bis zum Jahre 1650.

Grabdenkmäler, Glocken, Altarkelche, aber auch Häuserbalken – sie alle wurden über die Jahrtausende immer gerne mit Inschriften und Sinnsprüchen versehen. Das neue Buch "Die Inschriften der Stadt Hildesheim" trägt diese schriftlichen Zeugnisse aus rund neun Jahrhunderten zusammen.

Aufgenommen wurden nicht nur die im Original erhaltenen Inschriften, sondern auch jene, die nur noch in älteren Abschriften oder auf Photographien vorliegen. Sie werden genau wiedergegeben und Abkürzungen aufgelöst. Lateinische und niederdeutsche Texte sind übersetzt. Schwerpunkt der mittelalterlichen Überlieferungen sind die Inschriften des Bischofs Bernward aus dem frühen 11. Jahrhundert und Texte auf den Kunstschätzen der Hildesheimer Kirchen, wie zum Beispiel Domtaufe und Schrein der Dompatrone. Aus der frühen Neuzeit sind besonders die Inschriften an den Hildesheimer Bürgerhäusern interessant. Viele dieser im Krieg zerstörten Inschriften wurden auf der Basis älterer Quellen aufgeführt.

Das Buch "Die Inschriften der Stadt Hildesheim" erscheint in der Reihe "Die deutschen Inschriften", die von den Deutschen Akademien der Wissenschaften und von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien herausgegeben wird als 58. Band. Die Göttinger Arbeitsstelle der Inschriftenkommission erfasst die Inschriften im Bundesland Niedersachsen. Bislang hat sie in zehn Bänden unter anderem die Bestände von Göttingen, Hannover und Braunschweig vorgelegt. Eine Greifswalder Arbeitsstelle ist für die Inschriften des Landes Mecklenburg-Vorpommern zuständig. Das Buch ist ab 14. November im Buchhandel erhältlich.

Info:
"Die Inschriften der Stadt Hildesheim" (Die deutschen Inschriften, Band 58, Göttinger Reihe 10. Band), gesammelt und bearbeitet von Christine Wulf, Dr. Ludwig Reichert-Verlag, Wiesbaden 2003, 900 Seiten, 80 Tafeln mit 184 Abbildungen, Leinen mit Schutzumschlag, zwei Teilbände im Schuber, ISBN 3-89500-327-1, Euro 99,-