Gebrauchtwagen und Altkleider verlieren Zollbegünstigung in Russland

Die beiden Autos, die wir Anfang des Jahres mit nach Russland genommen hatten - beide sehr bescheiden und sehr preiswert - werden wohl die letzten sein, die wir eingeführt haben. Der Zoll für Gebrauchtwagen ist um die Hälfte erhöht worden, so dass es sich nicht mehr lohnt, Gebrauchtwagen einzuführen. (Von den Problemen mit der Zollabwicklung ganz zu schweigen. Darüber wäre ein kleines Buch zu schreiben.). Außerdem kann man zum gleichen Preis wie in Europa auch bei uns Skoda, Daewo, Ford, Peugeot u.a. kaufen. Der Gebrauchtwagenmarkt wird nachfolgen. Unser Mitsubishi-Kleinbus und unser Skoda-Felicia haben uns zum Glück bislang keinen Kummer gemacht. Übrigens gibt es jetzt auch in Russland eine Pflichtversicherung für Autos.

Auch in anderer Hinsicht versucht der Zoll zu regulieren: Altkleider gelten seit Mai nicht mehr als humanitäre Hilfe. Wir kämpfen noch darum, die für uns gesammelte Kleidung - oft mit so vielen Mühen und mit so viel Liebe - noch einmal durchzubekommen. Auch das wird dann das letzte Mal sein. In Omsk, wo eine sehr starke Caritasarbeit aufgebaut wurde, befindet sich in der ehemaligen Kleiderkammer bereits eine Kapelle, der Anfang einer zweiten Gemeinde in dieser Millionenstadt.

Vom 14. bis 16.11. war in Fátima Diözesansynode. Dort arbeiteten wir an einem neuen Pastoralplan. Auf dem Rückweg sammelten wir Dosen ein, dehnten damit unseren Auftrag, die Räume in Ordnung zu bringen, auf die Straße aus.

aus einem Brief von Pfarrer Reinhard Franitza, Tscheljabinsk/Russland´
Der Priester der Diözese Hildesheim lebt seit 1993 als sogenannter Fidei-Donum-Priester in Russland. Fidei Donum = lat. Geschenk des Glaubens; FiDoP sind Diözesanpriester mit einem Zeitvertrag für eine andere Ortskirche oder Diözese.