Gaumenfreuden für den Bischof
Hildesheimer Weinkonvent überreicht den Zehnten an Dr. Josef Homeyer
Hildesheim (bph) Der Pachtvertrag mit dem Bischof schreibt es so vor: Die Mitglieder des Hildesheimer Weinkonvents überreichten am Donnerstag Dr. Josef Homeyer 18 Flaschen des Jahrganges 2001, gewonnen aus den Reben des Hildesheimer Magdalenengartens.
Bereits seit 1995 existiert zwischen dem Bischof von Hildesheim und dem Weinkonvent, zur Zeit bestehend aus zwölf „Hobby-Winzern“, ein Vertrag zur Nutzung des Magdalenengartens im Herzen von Hildesheim. Im hinteren Teil der sich in bischöflichem Besitz befindenden Anlage bewirtschaftet der Konvent einen kleinen Weinberg. Aus dessen jährlichen Ertrag ist der Zehnt an den Bischof abzuführen.
Nicht nur das Hildesheimer Bistumsoberhaupt zählt zu den Nutznießern der Ernte. Im letzten Jahr wurden 50 Flaschen des Weines der Rebsorte Müller-Thurgau veräußert und der Erlös von 1.400 Euro kam den Opfern der Flutkatastrophe in Ostdeutschland zugute. Auch im nächsten Jahr soll wieder ein Teil der Ernte verkauft werden – der Rest verbleibt beim Konvent – und in den Aufbau eines gusseisernen Pavillons im Magdalenengarten fließen. Das Fundament dafür existiert bereits. In Zukunft will man den Wein, der erstmals 1998 geerntet wurde, auch selbst keltern, was bisher noch durch einen Winzer bei Bingen am Rhein geschieht. „Das Fass ist bereits finanziert, nur die Presse fehlt noch“, sagte Konventmitglied Alfred Diederich.
Dass die jetzt überreichten Flaschen nicht dem Jahrgang 2002 angehören liegt daran, dass im letzten Jahr aufgrund von Mehltaubefall der Reben die komplette Ernte vernichtet wurde. Um so erfreulicher werde die diesjährige Ernte ausfallen, strahlte der Präses des Weinkonvents, Walter Hoffmann. Man rechne sogar noch mit einer Spätlese. Allerdings werde der Bestand der Rebstöcke weiterhin von einer zunehmenden Anzahl von Wühlmäusen bedroht.