Fortbildung hinter Glas
Bischof Dr. Josef Homeyer weihte das umgebaute Priesterseminar ein
Hildesheim (bph) Das neu renovierte Priesterseminar des Bistums Hildesheim ist am Freitag feierlich von Bischof Dr. Josef Homeyer eingeweiht worden. Die Räume beherbergen die "Arbeitsstelle für pastorale Fortbildung und Beratung (AFB)" des Bistums.
Wenn es stimme, dass die Priesterausbildung das Herz der Zukunft sei, dann sei ein Priesterseminar das Herz eines Bistums, sagte Bischof Dr. Josef Homeyer bei der Einweihung und Segnung der neuen Räume, die in 13-monatiger Bauzeit entstanden sind. Da der Raumbedarf für die eigentlichen Priesteramtskandidaten aber in den letzten Jahren stark zurückgegangen ist, wurden die neuen Räume von der Arbeitsstelle für pastorale Fortbildung und Beratung (AFB) bezogen.
Wichtigstes Kennzeichen des architektonisch sehr interessanten Baus ist seine Glasfassade an der Westseite. Sie lässt viel Licht hinein und signalisiert zugleich Offenheit nach außen. Auch innen hat das neu renovierte Priesterseminar dem Auge einiges zu bieten: Durch die Glasfassade entstanden in den Zimmern erkerartige Ausbuchtungen, die ein angenehmes Leben und Arbeiten ermöglichen. Bauleiter Privatdozent Dr. Karl Bernhard Kruse persönlich hat die Vollholzzimmereinrichtung entworfen, die den Räumen eine schlichte, funktionelle Eleganz verleiht.
Privatdozent Kruse war bei der Einweihung denn auch voll des Lobes über den gelungenen Bau, der von Architekt Martin Schuhmacher aus Braunschweig entworfen wurde. Es sei ihm mit diesem Bau darum gegangen, drei gängige Vorteile zu widerlegen, so Kruse bei seiner Ansprache zur Einweihung: Das Vorurteil, wonach gute Architektur nur von Stararchitekten gebaut werden könne, immer teuer und vor allem schlecht zu bewohnen sei.
Über den gelungenen Gegenbeweis freut sich jetzt vor allem die Arbeitsstelle für pastorale Fortbildung und Beratung (AFB), wie deren Leiter Pfarrer Dr. Werner Schreer bei der Einweihung deutlich machte. Seit ihrer Gründung 1996 hat sich die AFB die Fortbildung sowie geistliche und spirituelle Begleitung kirchlicher Mitarbeiter zum Ziel gesetzt. Auch Gemeindeberatung und Supervision gehören zu den Aufgaben der Arbeitsstelle.
Mit dem Umzug in die umgebauten Räume stehen der Arbeitsstelle nun 16 Büroräume neben 27 Gästezimmern und vier Seminarräumen für verschiedenste Veranstaltungen zur Verfügung. Im Foyer und den Gängen sollen zukünftig regelmäßig Wechselausstellungen stattfinden, die zu den üblichen Geschäftszeiten für jedermann zu besichtigen sind. Den Auftakt macht eine Ausstellung der Hildesheimerin Alke Lübs, die bis zum 20. Oktober einige ihrer Werke in den neuen Räumen ausstellt.