Erschütterung über Ermordung eines pakistanischen Priesters
Bischof Dr. Josef Homeyer schreibt an seinen Amtsbruder Joseph Coutts
Hildesheim (bph) Mit tiefer Erschütterung hat der Hildesheimer Bischof Dr. Josef Homeyer von der Ermordung des Priesters Fr. George Ibrahim in Pakistan Kenntnis genommen und dessen Bischof Joseph Coutts in einem Brief seine Teilnahme ausgesprochen.
"Es erschüttert mich zutiefst, dass religiöser Fanatismus vor keinem Gräuel zurückschreckt", schreibt Homeyer an seinen pakistanischen Amtsbruder. Es sei unfassbar, so der Hildesheimer Bischof weiter, dass in den letzten zwei Jahren fast 30 Christen Opfer des religiösen Fanatismus in Pakistan geworden sind.
Joseph Coutts, Bischof von Faisalabad in Pakistan, unterhält seit Jahren enge Kontakte mit der Gemeinde St. Heinrich in Hannover und war Ende Juni Gast im Hildesheimer Bischofshaus. In einem Brief an Homeyer schildert Coutts die näheren Umstände der Ermordung des 38-jährigen Priesters Fr. George Ibrahim, der in den frühen Morgenstunden in seinem Pfarrhaus von Bewaffneten aus kurzer Distanz erschossen wurde.
Bischof Joseph Coutts deutet an, dass dieser Mord im Zusammenhang stehen könnte mit der Rückgabe einer katholischen Schule, die von der Regierung übernommen worden war. Offenbar hatte es Versuche gegeben, diese katholische Schule in eine muslimische Schule umzuwandeln. Nachdem die Schule an die katholische Kirche zurückgegeben werden musste, hatte es bereits Todesdrohungen gegen Ibrahim gegeben, der "als besonnene und großmütige Person bei Christen und Muslimen gleichermaßen beliebt und respektiert war", so Bischof Coutts in seinem Brief nach Hildesheim.
In den vergangenen zwei Jahren sind in Pakistan nach Coutts Angaben rund 30 Christen durch religiöse Fanatiker getötet worden.