Ein Vorgeschmack des Glanzes
Konserviertes Zwölftes des Hildesheimer Hezilo-Leuchters ausgetauscht
Hildesheim (bph) Ein strahlender Tag für den Hezilo-Leuchter im Hildesheimer Dom. Nach zehnjähriger Vorarbeit und Konservierung wurde heute das erste Zwölftel des riesigen Radleuchters eingebaut.
Hiob ist wieder an seinem Platz und leuchtet heller denn je, dafür wandert Bartholomäus in die Werkstatt. Die zwölf Türme und Tore des Hildesheimer Hezilo-Leuchters sind nämlich nach biblischen Figuren benannt. Vor zehn Jahren wurde Turm "Iob" (Hiob) mit einem Gewicht von etwa zwei Kilogramm samt Tor und Zwischensegmenten aus dem riesigen Radleuchter entfernt und durch einen "Dummy" ersetzt. Anlass war die Salier-Ausstellung in Speyer. Eine Generalüberholung des Leuchters war aber ohnehin fällig, so dass man die entfernten Teile nach der Ausstellung gleich in die Werkstatt brachte.
Seit 1992 dauerten die Vorarbeiten mit Untersuchung, Bestandsaufnahme und schließlich behutsamer Konservierung der abgenommenen Teile. Heute nun hängte Goldschmied und Designer Uwe Schuchardt Turm und Tor wieder an ihren ursprünglichen Platz. Dazu musste der rund 450 Kilogramm schwere Hezilo-Leuchter mit einem Durchmesser von sechs Metern für einige Stunden bis fast auf den Boden abgesenkt werden – bisher ein seltenes Schauspiel im Hildesheimer Dom.
Das wird man in den kommenden Jahren noch häufiger zu sehen bekommen. Nachdem die Vorarbeiten samt Bestandsaufnahme abgeschlossen sind, komme man mit der eigentlichen Konservierung nun schneller voran, so Goldschmied Schuchardt. In diesem Jahr werden insgesamt zwei der zwölf Turm-Tor-Mauersegmente ausgetauscht, im kommenden Jahr voraussichtlich drei weitere. Spätestens 2006 wird der komplette Radleuchter im neuen Glanz erstrahlen. Fachmann Schuchardt verspricht dem Betrachter dann ein einheitliches Strahlen des Leuchters. Das in diesem Jahr frisch aufgetragene Gold bei Turm "Iob" werde nämlich nicht nachdunkeln, weiß Schuchardt. Das verhindere ein spezielles mikrokristallines Wachs.