Ein Offizier und Gentleman
Das Bischöfliche Generalvikariat hat einen neuen Personalleiter
Hildesheim (bph) Ein neuer Offizier betritt die Kommandobrücke des Bischöflichen Generalvikariats in Hildesheim: Hans Georg Ruhe ist ab Mai neuer Personalleiter des Bistums. Seine Hauptaufgabe sieht er nach eigenem Bekunden darin, bei den Mitarbeitern die Lust an der Arbeit wachzuhalten.
Zwei Zitate bleiben haften nach dem Gespräch mit dem neuen Personalleiter: "Ich engagiere mich gerne", und: "Ich bin lieber Schiffsoffizier als Kapitän". Sie beleuchten zwei Facetten des agilen 50-Jährigen, der nun das berufliche Schicksal zahlreicher Angestellter des Bistums mitentscheidet.
Schon früh hat der gebürtige Münsterländer in der katholischen Kirche Verantwortung übernommen: als Gruppenleiter einer Ministrantengruppe, in KGJ und Kolpingjugend. Engagement zeigte Hans Georg Ruhe auch im Beruf. Nach einer Ausbildung in der Kommunalverwaltung von Warendorf trieb es ihn an die Katholische Fachhochschule Köln, wo er Sozialarbeit studierte. Ein zweites Studium an der Universität Münster (Kommunikationswissenschaften, Soziologie und Geschichte) – parallel zu einer Halbtagsbeschäftigung im Bischöflichen Generalvikariat Münster – verbreiterte das theoretische Fundament, auf dem Hans Georg Ruhe seine weitere berufliche Karriere aufbaute.
Die führte ihn 1981 als Dozent an das St. Jakobushaus in Goslar, wo er sich stark mit beruflicher Bildung und Arbeitsrecht auseinander setzte. Zwölf Jahre lang engagierte er sich in der Mitarbeitervertretung der Kirche und ist Autor oder Mitautor verschiedener arbeitsrechtlicher Bücher und Aufsätze. Zuletzt hat er das "Fundraisingbüro Goslar" aufgebaut und geleitet. In seiner Freizeit beschäftigt sich Hans Georg Ruhe, der mit Frau und drei Kindern in Goslar wohnt, unter anderem mit Flüchtlingsarbeit und engagiert sich in verschiedenen Initiativen Goslars.
Bildung, Persönlichkeitsentwicklung und nicht zuletzt Arbeitnehmerrechte – für Hans Georg Ruhe sind dies zentrale Themen seiner eigenen Biographie. Hinzu kommen Organisationstalent und strukturiertes Arbeiten. Als größte Stärke bezeichnet Hans Georg Ruhe aber die Fähigkeit, in größeren Zusammenhängen zu denken. Wie möchte er diese erfreuliche Mitgift bei seiner neuen Aufgabe einsetzen? "Indem ich die Menschen zusammenbringe", antwortet der neue Personalleiter ohne Umschweife. Einsame Entscheidungen im stillen Kämmerlein seien nicht seine Sache, sagt er ganz klar. Er möchte mit den Menschen reden, bei Konflikten moderieren und zu gemeinsamen Entscheidungen kommen. Dafür wünscht er sich eine offene Atmosphäre ohne Heimlichtuereien. "Tratsch ist nicht meine Sache", sagt er mit zaghaftem Lächeln, und man glaubt es ihm sofort.
Auf seine neue Aufgabe hat er sich richtig gefreut. Zunächst wolle er abwarten und von seinen neuen Kollegen lernen, sagt er. Langfristig gehe es ihm darum, bei den Mitarbeitern des Generalvikariats Flexibilität, Neugier und Innovationsfähigkeit wachzuhalten. Ein Weg dorthin sind Weiterbildungen, glaubt Hans Georg Ruhe. Als Offizier auf der Kommandobrücke hat er nun die Möglichkeit, diese Vorstellungen in die Tat umzusetzen. Und was wäre ein Kapitän ohne fähige Offiziere?