Bolivianische Bischöfe im Bistum

Hildesheim (bph) Im Rahmen ihres Ad-limina-Besuches in Rom werden acht bolivianische Bischöfe Station im Bistum Hildesheim machen. Höhepunkte des dreitägigen Aufenthaltes sind der Besuch der regionalen Eröffnungsaktion "erlassjahr.de" und eine Vesper mit barocker Musik aus den ehemaligen Missionsstaionen (so genannten "Reduktionen") Boliviens. Hintergrund dieses Besuches ist die Partnerschaft zwischen dem Bistum Hildesheim und Bolivien, die seit 15 Jahren besteht.

Das umfangreiche Besuchsprogramm beginnt in Berlin. Dort werden die Bischöfe nach ihrem Besuch in Rom am Donnerstagmittag, 18. April, eintreffen. Es folgen Gespräche mit der Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Heidemarie Wieczorek-Zeul, über den Verlauf der Entschuldungsinitiative für Bolivien. Außerdem wird der Hildesheimer Bischof Dr. Josef Homeyer ein Papier der Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Gemeinschaft (ComECE) über "global governance" vorstellen. Ein Gespräch mit dem entwicklungspolitischen Ausschuss des deutschen Bundestages und dem Bundestagspräsidenten schließt den Berlin-Besuch der bolivianischen Bischöfe ab.

Am späten Freitagnachmittag, 19. April, treffen die Bischöfe in Hildesheim ein. Es folgt ein Gespräch mit der Bolivienkommission des Bistums.

Den Samstag, 20. April, verbringen die Bischöfe weitgehend in Hannover. Dort werden sie um 10.30 Uhr den "ka:punkt", ein katholisches Projekt der City-Pastoral, besuchen (Grupenstraße 8). Um 14.00 beginnt in der Fußgängerzone vor dem ka:punkt die regionale Eröffnungsaktion von "erlassjahr.de". Diese Initiative setzt sich für ein faires und transparentes Verfahren zur Entschuldung der Entwicklungsländer ein. Die bolivianischen Bischöfe werden diese Forderungen als erste unterzeichnen. Ab 15 Uhr besuchen die Bischöfe getrennt verschiedene Pfarreien und Dekanate des Bistums.

Das Thema Schuldenerlass steht auch im Mittelpunkt eines Fachgespräches im Forschungsinstitut für Philosophie (FiPH), Gerberstraße 26, Hannover. Dort werden, am Samstag um 17 Uhr, der bolivianische Erzbischof Edmundo Abastoflor und Bischof Mons. Luis Casey mit Dr. Cornelia Johnsdorf vom Bündnis "Entwicklung braucht Entschuldung" und gegebenenfalls Bundestagsabgeordneten (angefragt!) diskutieren.

Nachdem sie den Sonntagvormittag in verschiedenen Gemeinden verbracht haben, treffen sich die Bischöfe wieder in Hildesheim. Um 17 Uhr findet in der Kirche St. Michael, Hildesheim-Marienrode, eine Dankvesper aus An-lass der 15-jährigen Partnerschaft des Bistums Hildesheim mit Bolivien statt. Dabei wird zum ersten Mal in Deutschland barocke Musik aus den Reduktionen Boliviens aufgeführt. Diese Kompositionen aus dem 17. und 18. Jahrhundert wurden erst vor einigen Jahren in Archiven der ehemaligen Jesuitenreduktionen Boliviens wiederentdeckt. Eine Stunde vor der Vesper, um 16 Uhr, soll es einen Einführungsvortrag in diese musikalische Besonderheit geben.

Eine Begegnungsstunde mit den bolivianischen Bischöfen nach der Vesper im Exerzitienhaus von Kloster Marienrode rundet den Besuch ab. Am folgenden Montag reisen die Bischöfe weiter.