Beteiligung schafft Gerechtigkeit

Bsirske zu Gast bei Bischof Homeyer

(bph) Zu einem informellen Meinungsaustausch

haben sich am Samstag, 26. Januar 2002 der Vorsitzende der Gewerkschaft

ver.di, Frank Bsirske, und Bischof Dr. Josef Homeyer in Hildesheim

getroffen. Homeyer, Vorsitzender der Kommission für gesellschaftliche

und soziale Fragen der Deutschen Bischofskonferenz, sprach sich dafür

aus, die Chance von Menschen zu erhöhen, die auf dem derzeitigen

Arbeitsmarkt systematisch ausgegrenzt sind: Dies sind u.a.

Geringqualifizierte und ältere Menschen. Es komme darauf an, allen – je

nach ihren Fähigkeiten und Möglichkeiten – Chancen auf Teilhabe und

damit Lebensperspektive zu geben. "Beteiligung schafft Gerechtigkeit"

so Homeyer mit Hinweis auf eine gleichnamige kirchliche Initiative.

Wesentliche Herausforderungen in diesem Zusammenhang seien die

Verbesserungen der Rahmenbedingungen für lebenslanges Lernen,

Qualifizierungsangebote, Ausbildung von Fachkräften sowie der Aufbau

von Systemen sozialer Sicherung, die nicht mehr ausschließlich

Lebenslagen sondern die zunehmenden biographischen Umbruchsituationen,

mit denen Menschen umgehen müssen, absichern helfen. Auch mit Blick auf

die dramatische demographische Entwicklung in Deutschland, die in

einigen Jahren voll auf den Arbeitsmarkt durchschlagen und sich in

einem zunehmenden Arbeitskräftemangel äußern wird – wird die

Verbesserung der Situation von Familien eine wichtige Rolle spielen.

Beide Gesprächspartner waren sich einig, dass das Bündnis für Arbeit

sowohl für die Verringerung der Arbeitslosigkeit als auch für die

Schaffung von Lehrstellen eine wichtige Funktion übernehmen müsse.

Homeyer sprach sich mehrfach für eine bessere Beteiligung

Geringqualifizierter auf den Arbeitsmärkten aus. Dieses könne

beispielsweise durch den Ausbau personenorientierter Dienstleistungen

erreicht werden. Der Bischof und Frank Bsirske stimmten darin überein,

dass Kirchen und Gewerkschaften Globalisierung gerecht zu gestalten

haben.