Besuch aus dem Reich der Mitte
Bischof von Shanghai bei seinem Hildesheimer Amtskollegen Homeyer
Hildesheim (bph) Dr. Aloysius Jin Luxian (87), Bischof von Shanghai, war am Mittwochmittag im Hildesheimer Bischofshaus zu Gast, wo er Dr. Josef Homeyer über die Situation der Katholiken in seiner Heimatdiözese berichtete.
Die Situation der Katholiken in China hat sich nach Jin Luxians Eindruck in den letzten Jahren nicht entscheidend verändert. Während die evangelische Kirche im Reich der Mitte auf 30 Millionen Christen stark angewachsen sei, gebe es heute in China nur sechs bis zehn Millionen Katholiken. Die chinesische Regierung sei noch immer sehr misstrauisch gegenüber dem Papst, so Bischof Jin Luxian. Dennoch sei es im Bistum Shanghai gelungen, ein renommiertes theologisches Seminar, einen eigenen Verlag und mit Hilfe europäischer Katholiken sogar eine katholische Druckerei aufzubauen, erzählte der betagte Bischof in Hildesheim.
Der chinesische Jesuit und Bischof ist schon seit einigen Wochen in Europa. Zunächst sprach er auf einem Kongress in Paris und traf dort mit dem französischen Staatspräsidenten zusammen. Zur Zeit wohnt der Bischof bei Freunden in Hannover, die er seit seiner Studienzeit in Europa kennt. Dr. Aloysius Jin Luxian hat in Rom studiert und war Ende der 40er Jahre in Innsbruck und Köln, wo er Deutsch lernte.