Andere Länder, andere Gottesdienste
Bischof Dr. Josef Homeyer empfing bolivianische Reisegruppe
Hildesheim (bph) Eine Gruppe von 24 Bolivianern hat auf Ihrer Informationsreise in das Bistum Hildesheim heute Bischof Dr. Josef Homeyer besucht. Dabei wurde der Bischof in Anerkennung seiner Verdienste um Bolivien zum Ehrenhäuptling der bolivianischen Hoch- und Tieflande "befördert".
Stammesälteste im bolivianischen Hochland trugen als Zeichen ihrer Würde eine symbolische Peitschenschnur um die Schultern. In den tiefer gelegenen Gegenden des südamerikanischen Landes dagegen verriet einst ein großer Stab, wer in einem Stamm das Sagen hatte. Von seinen Gästen wurde Bischof Dr. Josef Homeyer im Hildesheimer Bischofshaus heute mit beiden Insignien der Häuptlingswürde ausgezeichnet. Damit solle Homeyers Verdienst um die Partnerschaft des Bistums mit Bolivien gewürdigt werden, sagte ein Sprecher der bolivianischen Gruppe. Die Partnerschaft des Bistums mit dem südamerikanischen Land besteht seit 15 Jahren und wurde durch Bischof Dr. Josef Homeyer begründet.
Sehr interessiert erkundigte sich der Bischof nach den wirtschaftlichen und politischen Fortschritten in Bolivien und vor allem nach dem aktuellen Stand des Entschuldungsprozesses. Ausdrücklich lobte das katholische Bistumsoberhaupt die "natürliche, lebendige und positive Gottesbeziehung" der Bolivianer, die er selbst bei seinen Besuchen in Südamerika erleben durfte. Die Teilnehmer der Reisegruppe revanchierten sich mit Lob für die "Professionalität und gute Organisation" der katholischen Kirche in Deutschland. Sie ließen aber auch durchblicken, dass die Gottesdienste in Deutschland viel steifer seien als in ihrem Heimatland.
Die bolivianische Reisegruppe ist seit dem 27. September bis zum 13. Oktober in Deutschland. Einige der Teilnehmer reisten zunächst ins Bistum Trier, zu dem ebenfalls eine Partnerschaft besteht. Die Gäste wollen sich vor allem über das caritative und entwicklungspolitische Engagement der deutschen Kirche informieren. Neben einer Exkursion nach Salzgitter standen auch Besuche bei der Fair-Handels-Gesellschaft "El Puente" und einem ökologischen Landwirtschaftsbetrieb auf dem Reiseprogramm.