Als Offizier des Herrn bei den Soldaten
Bischof Dr. Josef Homeyer besuchte Freiherr-von-Fritsch-Kaserne in Celle
Hildesheim/Celle (bph) Deutliche Kritik an der Irak-Politik der USA, aber auch am Verhalten der Bundesregierung äußerte der katholische Bischof von Hildesheim, Dr. Josef Homeyer, am Mittwoch bei seinem Besuch in der Freiherr-von-Fritsch-Kaserne in Celle.
Im Gespräch mit Soldaten ließ der Bischof keinen Zweifel daran, dass er einen Präventivkrieg für unzulässig hält. Die "Ohne-uns-Politik" der Bundesregierung sei für ihn aber ebenso unfassbar, da sie die gemeinsame Position der Europäischen Union und vor allem die Vereinten Nationen schwäche. "Das Gewaltmonopol muss bei der UNO liegen", stellte das Oberhaupt des Bistums Hildesheim unmissverständlich klar.
In sehr persönlichen Worten berichtete der Bischof von seinen eigenen Kriegserfahrungen als Kind. Der Vater sei gleich zu Kriegsbeginn eingezogen worden und die letzten Wochen des Krieges habe er im Keller verbracht, da das elterliche Haus in der Nähe eines Fliegerhorstes lag. Diese Erlebnisse, die Sirenen, die Angst und der Anblick der Toten und Verletzten hätten sich ihm unvergesslich eingeprägt.
Bischof Dr. Josef Homeyer befindet sich zur Zeit auf einer Pastoralreise durch das Dekanat Celle. Den Besuch in der Freiherr-von-Fritsch-Kaserne nutzte der Bischof, um sich bei Militärdekan Heinz Peter Miebach sowie Pastoralreferent Achim Sasse und Pfarrhelfer Peter Krzywkowski über die dortige katholische Militärseelsorge zu informieren. Aus dem Kreis der ehrenamtlichen Helfer der Militärseelsorge erfuhr er, wie gut die verschiedenen Angebote von den Wehrpflichtigen sowie Zeit- und Berufssoldaten angenommen werden. Angesichts der hohen Belastung der Soldaten und der unsicheren politischen Lage sprach Homeyer den Soldaten seinen Dank aus für ihren "notwendigen Dienst, der von der überwältigenden Mehrheit der Deutschen mitgetragen wird."