60. Todestag von Pfarrer Christoph Hackethal
Sozialer Einsatz führte ins Konzentrationslager
HANNOVER (pkh) - Die Katholiken der Region Hannover gedenken der 60. Wiederkehr des Todestages von Christoph Hackethal, dem Priester aus Hannover, der sich gegen den Nationalsozialismus äußerte und sich sozial engagierte. Der Geistliche wurde im Alter von 43 Jahren im Konzentrationslager Dachau ein Opfer dieses Regimes. Er gilt als Märtyrer des 20. Jahrhunderts.
Im Gottesdienst der hannoverschen St. Elisabeth-Kirche, Gellertstraße 42, wird Pfarrer Dr. Heinrich Tukay am Sonntag, 25. August, 10 Uhr, das Leben und Wirken von Christoph Hackethal erläutern und würdigen. Zur Teilnahme an diesem Gottesdienst lädt der Katholikenrat herzlich ein.
Christoph Hackethal, am 28. März 1899 in Hannover geboren, besuchte das Goethe-Gymnasium. Nach dem Abitur studierte er in Münster Theologie. In Hildesheim wird er 1923 zum Priester geweiht. Seine erste Kaplansstelle ist in Bremen-Hemelingen. Anschließend kehrt er in seine Heimatstadt Hannover zurück. Für drei Jahre ist er hier Kaplan der St. Elisabeth-Pfarrgemeinde. In den folgenden sechs Jahren macht Hackethal in Hildesheim Karriere. Dort wird er als Rektor am St. Bernward-Krankenhaus und als Domprediger berufen. Im Jahr 1934 übernimmt er die Pfarrgemeinde St. Gregor in Bündheim / Harz. Dort beginnt die Zeit seiner eigentlichen Bewährung. Durch die Zuwanderer stieg die Zahl der Gemeindemitglieder. Es sind Menschen, die vor Ausbruch der Kämpfe des zweiten Weltkrieges aus Grenzgebieten zu Frankreich "rückgeführt" werden, wie es offiziell hieß. Für sie setzt sich Hackethal immer wieder ein. Seine Gottesdienste wurden überwacht. 1940 meldete die Gestapo, dass Hackethal polnischen Fremdarbeitern die Kommunion zusammen mit Deutschen gegeben und in polnisch gepredigt habe. Hierbei soll er auch dem so genannten Endsieg widersprochen haben. All das galt als Verbrechen.
Damit zieht er das Misstrauen des NS-Staates auf sich. Hackethal wird zur Gestapo vorgeladen und verhört. Am 18. April 1941 wurde er in Bündheim verhaftet. Er kommt ins Arbeitslager und von dort ins KZ - Dachau. Unter anderem soll er gezwungen werden "mit seinen geweihten Priesterhänden Häftlinge zu peitschen", heißt es in einem Augenzeugenbericht. Am 25. August 1942 starb er an den Folgen seiner Haft. Seine Urne beerdigten die Eltern auf dem Nikolai-Friedhof in Hannover.