Wir werden weniger

Nachdenkliches und Ermutigendes im Dialog mit Weihbischof Bongartz

Im zweiten Jahr des Dialogprozesses im Bistum Hildesheim sollte es um die Frage gehen, wie Kirche in säkularer Gesellschaft ein Ort der Glaubensverkündigung sein kann.

Rund 50 Menschen waren der Einladung zum Dialog mit Weihbischof Bongartz gefolgt. Dabei waren Mitglieder des Dekanatspastoralrates, Vertreter und Vertreterinnen aus Pfarrgemeinderäten und Kirchenvorständen und andere Interessierte aus dem Bereich des nördlichen Landkreisdekanates.

Nachdem Dechant Volkwein in einem kurzen Vortrag die Vorgeschichte zu diesem Abend skizzierte, die mit einer Initiative der deutschen Bischöfe begann, führten zwei Statements in die Thematik des Abends ein. Hans Joachim Reisig und Pastoralreferentin Waltrud Kilian stellten die Überlegungen des Dekanatspastoralrates zur Überschrift "Kirche ist der Rede wert" dar.

Gute Traditionen und Neuaufbrüche in den Dörfern wurden benannt, positive Entwicklungen in den Gemeinden mit der Zielrichtung lokaler Kirchenentwicklung dargestellt, aber auch die Sorgen um die Glaubensweitergabe, um die Frage, welche Rolle die Armen in der Kirche spielen und um die Außenwahrnehmung von Kirche waren kein Tabu.

Im anschließenden Gespräch wurden Weihbischof Bongartz kritische Fragen gestellt. In der Antwort auf die Frage nach der Möglichkeit für Laien, Leitung in der Kirche zu übernehmen wies er auf aktuell begonnene Wege hin, bei denen auch Laien Leitung in Teilgemeinden übernehmen.
Auf die Frage, ob die Kirche nicht wiederverheiratete Geschiedene ausgrenze, antwortete er, es gelte immer noch die Empfehlung Bischof Josefs, in dieser Frage dem Menschen mit Barmherzigkeit zu begegnen.

Es gab von den Gesprächspartnern des Weihbischofs auch viel Zustimmung für seine bestärkenden Worte, trotz der geringer werdenden Zahl der Christen nicht den Mut zu verlieren, sondern in dieser Situtaion als "Erwählte" zu Wissenden zu werden, "die Zeugnis ablegen können von der Hoffnung, die in ihnen lebt."

Diesen Tenor unterstrich auch Dechant Volkwein noch einmal in seinem Schlusswort, in dem er allen Anwesenden für das Gespräch dankte.