300 Jahre St. Cosmas und Damian in Wöhle
Das Dorf feiert seine Kirche
Zur Feier der kleinen Kirche in Wöhle, die vor 300 Jahren neu gebaut worden ist, kam Weihbischof Dr. Schwerdtfeger in das Dorf, mit dem er Kindheitserinnerungen verbindet. Eine Tante Schwerdtfegers kam aus Wöhle, so erzählte er in der Festmesse am 26. Mai. Aus dieser Zeit hat der Name Wöhle für den Bischof einen verheißungsvollen Klang.
Schon vor 1719 gab es eine Kirche in Wöhle. Den ersten, in historischen Dokumenten erwähnten Pfarrer gab es schon um das Jahr 1300, erzählt Ortsheimatpflegerin Gerda Mayer. In dem Büchlein "Die Kirche Cosmas und Damian zu Wöhle", das das Leitungsteam des Kirchortes zum Jubiläum herausgegeben hat, wird berichtet, wie es zu dem Neubau der Kirche vor 300 Jahren kam.
Schon 1650 war dem Pfarrer Nikolaus Wichers die Kirche "viel zu niedrig, ebenso die Tür zum Predigtstuhl". Doch dieser Pfarrer ist in Wöhle nicht sehr beliebt. Die Gemeinde will die Kirche seinetwegen nicht höher bauen, heißt es und der Pfarrer verlässt den Ort schon nach drei Monaten. 1684 schließlich leitet dann doch der Zisterzienserpater Conrad Hillebrand den Neubau der inzwischen baufälligen Kirche ein. Dieser dauert bis 1719.
Und so steht das Gottesdiensthaus der Wöhler bis heute und wird liebevoll gepflegt. Die Kirche ist tatsächlich Mittelpunkt des Dorfes, und so scheint es selbstverständlich, dass Jung und Alt, gleich welcher Konfession, zur Jubiläumsfeier eingeladen wird und auch kommt.
Nach dem feierlichen Gottesdienst lässt Rudolf Borgas aus dem Leitungsteam zunächst die Minis zu Wort kommen, die in den vergangenen Tagen das Kirchengrundstück um ein Hotel für Wildbienen bereichert und vor einigen Wochen schon am Zaun einen Blühstreifen als Futterwiese für die Insekten eingesät haben. In verschiedenen Redebeiträgen von Ortsvorsteher Martin Ritter, Schellertens Bürgermeister Axel Witte, Heimatpflegerin Gerda Mayer und vom Pfarrer, Pater Jarek, wird an Vergangenes erinnert, aber vor allem auch das Engagement der Christen in Wöhle heute gewürdigt. Wie beim Fest geht es auch zukünftig sicher lebendig weiter in der Wöhler Kirchengemeinde.